Kilimanjaro Trekking

Text: Felix Berg (2011) / Bilder: Felix Berg

Kilimanjaro. Ernst Hemingway. Der Höchste. Der Größte. Das Schönste am Berg sind seine leuchtenden Gletscher. Die Gletscher, welche auf dem Krater liegen, erheben sich bei trocken Verhältnissen direkt aus dem Vulkanstaub. Häufig bedeckt auch frischer Schnee den Gipfelkegel. Dann sieht man diesen leuchtenden Giganten-Hügel deutlich auf Safari über die umgebene Savanne herausstechen, am bestens ganz früh morgens, wenn die Luft noch klar ist.

Immer wieder, immer wieder, wieder und wieder Kilimandscharo. Als Reiseleiter habe ich schon einige Touren auf diesen Berg geführt, stand häufig auf dem höchsten Punkt (nun schon 7x), auf dem Dach von Afrika. Langweilig ist es trotzdem nicht und ein angenehmer Job: gut ein Woche ist man unterwegs. Stressfreies und gemütliches Trekking. Steil ist der Kilimandscharo nicht, seine Runde Form, weltbekannt, besitzt er nur wenige teils sehr brüchige Steilabbrüche. Entsprechend gibt der Berg zum Klettern nicht viel her, aber wunderschöne Wanderrouten führen zum Berg, um den Berg und auf den Gipfel. Selten sind brauchbare Verhältnisse für die Eisrouten, welche kontinuierlich dahin schmelzen. Übrig bleibt der Vulkanschutt, an dem sich schlecht halt findet, sodass für die Gletscherrouten die Einstiege schwierig werden. So bleibt der Kilimanjaro ein Revier für Wanderer - Kletterer & Bergsteiger müssen sich anderen Bergen zuwenden.


Meine erste Kilimandscharo Besteigung erfolgt im Rahmen einer Gruppenführung als Reiseleiter. Aus eigenem Antrieb hätte mich diese teure Bergwanderung nicht gereizt: die hohen Gebühren, die Massen und der große Name wirkten auf mich eher abschreckend. Dabei ist die Besteigung sehr abwechslungsreich, gerade falls man die richtige Route wählt. Zum Glück wählen die meisten Touristen den am wenigsten teuren - wirklich billig kann ein seriöses Angebot ohnehin nicht sein - Weg, sodass sich die größten Menschenherden sich auf zwei Hauptrouten (Machame und Marangu) konzentrieren. Durch die Vegetationszonen, vom Urwald bis zum Gletscher, führen somit auch Pfade, die nicht komplett überlaufen sind. Rongai Route, Umbwe Route und die Western Breach beherbergen schöne verwinkelte Wege zum Kibo Gipfel.

Der Kilimanjaro Nationalpark überwacht die Trekking Bewegungen recht streng, welches vielleicht auch notwendig ist, um die Natur zu schützen. Die Tanzanian Wildlife Authorities, dem der Park unterstellt ist, leisten dabei viel gute Arbeit und gelten – ganz untypisch für Afrika – als wenig korrupt. Die Nachfrage für den Parkeintritt wird über den Eintrittspreis geregelt, der zwingend zu zahlen ist. Zu günstige Trekkingangebote sind also mit Vorsicht zu genießen, da zurzeit mindesten sechs Tage gelöst werden müssen und jeder Tag mit USD 110 pro Person berechnet wird (Stand 2011). Die Maßnahme der Mindestzeit wurde ergriffen, um Schnäppchenjäger zu schützen. Budget Firmen betrieben Kurztouren, in zwei oder drei Tagen zum Gipfel, wo dann reihenweise Wanderer umkippten. Höhenkrank, häufig auch mit Todesfolge. Selbst heute sterben noch jeder Jahre einige Besucher an Höhenödemen, da auch 6 Tage für knapp 6000m Anstieg zu kurz sind. Zum Glück arbeite ich für ein Unternehmen, das auf Sicherheit achtet und ein gutes Maß an Akklimatisation voraussetzt. So habe ich noch nie bei eigenen Trekking Teilnehmern ernsthafte Probleme behandeln müssen. Jedoch fehlt vielen Anbietern an der notwendigen Ausrüstung und der personellen Kompetenz, sodass ich bei anderen Teams mehrfach aushelfen müsste. Günstige Angebote können sich auch am Berg als problematisch erweisen. Ist der Kilimandscharo zu teuer? Eigentlich kann man es nicht verwerfen, dass ein Nationalpark sich so finanziert, wenn durch die gewonnenen Mittel dann die Natur beschützt. Überlaufen ist der Berg trotz der hohen Kosten noch.

Ein erfolgreiches und gutes Kilimanjaro Trekking zu organisieren und zu leiten ist letztendlich eine verantwortungsvolle Arbeit. Bis jetzt bin ich noch nie privat, nur für mich auf den Kilimandscharo gestiegen, sondern bevorzuge in Afrika andere Ziele wie den Mount Kenia oder den Ruwenzori. Ob ich ein Kilimandscharo Besteigung persönlich empfehlen kann? ...sicherlich für alle die mal auf dem größten und höchsten Berg Afrikas stehen wollen. Und am besten noch bevor die Gletscher geschmolzen sind. Es gibt einige schöne Routen, die man sich dann aussuchen sollte und einige Sicherheitsaspekte zur Akklimatisation, die einzuhalten sind. Ein schönes Erlebnis bietet Tansania und die Kilimanjaro Besteigung auf alle Fälle.

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